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Aktivierung eines originären Firmenwerts bei Umwandlung von GmbH in KG

Das Finanzgericht Düsseldorf hat zur Frage Stellung genommen, ob bei der Verschmelzung einer GmbH auf eine KG ein originärer Firmenwert in der Übertragungsbilanz aktiviert werden kann oder ob § 3 UmwStG 1995 der Aktivierung entgegensteht.

Eine Kommanditgesellschaft (KG) übernahm das Vermögen einer GmbH im Innenverhältnis mit Wirkung zum 01.01.2001, allerdings sollte der Verschmelzung die Schlussbilanz der GmbH zum 31.12.2000 zugrunde liegen. Die Verschmelzung sollte handelsrechtlich unter Fortführung der Buchwerte der GmbH erfolgen. In der steuerlichen Schlussbilanz der GmbH zum 31.12.2000 wurde ein Firmenwert zum Zwischenwert von rund 2 Mio. DM. erfasst. Hingegen war das Finanzamt der Auffassung, dass der Übertragungsgewinn/-verlust in 2001 zu erfassen sei, und der selbst geschaffene Firmenwert nicht angesetzt werden könne.

Umwandlungssteuerrechtliches Wahlrecht wird nicht eingeschränkt

Das Finanzgericht Düsseldorf hat der gegen die Körperschaftsteuerveranlagung für 2001 gerichteten Klage stattgegeben (Urteil vom 03.12.2012, Az. 6 K 1883/10 F). § 3 Satz 1 des Umwandlungssteuergesetzes (UmwStG) 1995 beschränke den Ansatz von Wirtschaftsgütern in der steuerlichen Schlussbilanz nicht auf die nach den steuerrechtlichen Vorschriften über die Gewinnermittlung auszuweisenden Wirtschaftsgüter, sondern beziehe sich auf alle von der übertragenden Körperschaft übernommenen Wirtschaftsgüter. Die Ausübung des umwandlungssteuerrechtlichen Wahlrechts gem. § 3 Satz 1 UmwStG 1995 sei nicht durch den Grundsatz der Maßgeblichkeit der Handelsbilanz für die Steuerbilanz eingeschränkt. Auch das Aktivierungsverbot für nicht entgeltlich erworbene immaterielle Wirtschaftsgüter des Anlagevermögens gelte nicht.

Die Revision zum Bundesfinanzhof wegen grundsätzlicher Bedeutung wurde zugelassen.


(FG Düsseldorf / STB Web)

Eingestellt am: 12.01.2013